Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 2

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Astronomie lehrt, daß diese Bewegung der Erde in ca. 3651/4 Tagen erfolgt. Man nennt den Zeitraum eines einmaligen Umlaufs der Erde um die Sonne das Erdenjahr. Im grauen Altertum hielt man unfern Planeten noch für eine im Ocean schwimmende Scheibe. Ganz ungebildete Völker huldigen heute noch dieser falschen Anschauung. Es ist aber gewiß, daß die Erde gleich alleu übrigen Planeten eine kugelähnliche Gestalt hat. Von der Figur einer mathematisch genauen Kugel weicht der Erd- ball allerdings vielfach ab. Vor allem ist er an zwei sich diametral gegenüberliegenden Stellen eingedrückt oder abgeplattet. Sodann ist seine Oberfläche nicht etwa eben und flach, wie der ruhige Meeres- fpiegel, sondern reich an den mannigfaltigsten Erhebungen und Ein- senkungen, an hohen Bergen und tiefen Thälern u. s. w. Doch sind diese im Verhältnis zur Größe des ganzen Erdkörpers so gering- fügig, wie etwa die Unebenheiten, welche an einer Kegelkugel durch anklebende Stüubchen und Sandkörner hervorgebracht werden. Staunenerregend ist die Größe der Erde. Denken wir uns durch deu Mittelpunkt der letztern einen geradlinigen Tunnel angelegt, so würde derselbe ca. looomal länger sein als der Mont-Eenis-Tunnel. Ein Durchmesser der Erde hat im Mittlern eine Länge von 12733 1cm oder 1716 geogr. Meilen. Die Gesamtoberfläche des Erdballs aber mißt 509 950 000 qkrn oder ca. 9 250 000 [ ] M. Das ist eine Flüche — über 940mol größer als jene des ganzen Deutschen Reiches! Und doch, wie verschwindend klein ist die Erd- kugel im Vergleich zum riesigen Sonnenball, dessen Oberfläche das 11800fache von derjenigen der Erde beträgt! Achse und jjule des Himmels und der Erde. Z)ie Himmelsrichtungen. Wer das Firmament und die leuchtenden Sterne daran längere Zeit aufmerksam betrachtet, bemerkt gleichmäßige Kreisbewegungen der Gestirne und vor allem den regelmäßigen Auf- und Unter- gang der meisten Sterne. Er gewinnt den Eindruck, als drehe sich die ganze Hohlkugel des Himmels mit den daran hängenden

2. Erdkunde - S. 9

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 9 — fläche. Sie erhalten also die geringste Wärmemenge und heißen darum „kalte Zonen". Hier giebt es nur zwei Jahreszeiten: einen langen, strengen Winter und einen kurzen Sommer. Der letztere wird trotz des so schrägen Einfalls der Sonnenstrahlen infolge des lange ununterbrochenen Sonnenscheins wärmer, als man glauben möchte, doch bezwingt er nur in günstig gelegenen Thälern die un- geheuern Schnee- und Eismassen, welche der lange Winter anhäufte. Zwischen dem nördlichen Polar- und dem nördlichen Wende- kreise („des Krebses") liegt die „nördliche gemäßigte Zone". Sie nimmt die Sonnenstrahlen schiefer auf als die heiße und weniger schief als die kalte Zone. Daher empfängt sie auch eine geringere, „gemäßigtere" Wärme als die heiße Zone. Hier macht sich der Unterschied mehrerer Jahreszeiten bemerkbar. In der Mitte dieser Zone kommen die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter deutlich zur Geltung. Der nördlichen gemäßigten Zone ent- spricht die „südliche gemäßigte" — zwischen dem südlichen Wende- kreise („des Steinbocks") und dem südlichen Polarkreise. Jede gemäßigte Zone beträgt 0,65stel, jede kalte 0,1tel vom Flächeninhalte der heißen Zone. Allgemeines über das Manzen- und Tierleben der verschiedenen klimatischen Ionen. Das Gedeihen der Pflanzen und Tiere ist bekanntlich im höchsten Grade bedingt durch den Einfluß der Sonnenwürme und des Sonnen- lichtes. Es ist daher klar, daß die verschiedenen Klimagürtel ihre eigenartige Pflanzen- und Tierwelt besitzen. Die heiße Zone erzeugt den größten Reichtum und die bunteste Mannigfaltigkeit der Pflanzen- und Tierformen. Sie ist die Region der Palmen und Bananen, der undurchdringlichen Ur- Wälder mit baumartigen Gräsern und riesigen Schlingpflanzen, der wunderbarsten Blatt- und Stammformen, der strahlendsten Blüten, der köstlichsten und wohlriechendsten Früchte und Gewürze, der rie- sigsten und der grimmigsten Säugetierarten (z. B. Elesanten, Ras- Horn, Löwen, Tiger :c.), der größten und giftigsten Schlangen.

3. Erdkunde - S. 11

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 11 — Parallelkreise 72) Bäume und Kulturpflanzen überhaupt verschwinden. Geradezu reich hingegen sind die kalten Zonen an Wasser- und Pelz- tieren. Haustier aber und Hauptreichtum ist in vielen Gegenden des Nordens das Renntier. Im allgemeinen gelten folgende Grundregeln: 1. Die Tierwelt ist in ihrem Fortkommen und in ihrer Verbreituug viel weniger vom Klima abhängig als die Pflanzenwelt. 2. Vom Äquator nach den Polen hin vermindert s i ch d i e Fülle und K r a f t d e s Pflanzen- n n d T i e r l e b e n s. Man sieht gegen die Pole hin nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die Größe und Entwicklung der einzelnen Lebewesen abnehmen. Aie Lufthülle der Erde und ihre wichtigsten Eigenschaften. Atmofphänfche Erscheinungen. An der Erdoberflüche wechseln Wasser und Festland mitein- ander ab — beide umflossen von einer Gas- und Dampfhohlkugel, die wir Luft nennen. Die Lufthohlkugel oder Atmosphäre besteht aus einem Gemenge von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlensäure. In geringer Menge ist diesen Bestandteilen auch Wasserdampf beigemischt und zwar durchschnittlich in wärmeren Gegenden mehr als in kälteren, im Sommer mehr als im Winter, auf Ebenen mehr als auf Bergen, bei Tag mehr als bei Nacht. Indem die Sonne ihre erwärmenden Strahlen über die Erd- oberfläche ausgießt, veranlaßt sie die Verdunstung von Wasser. Unendlich feine Duuftbläschen erheben sich in die Luft, steigen darin höher und höher, werden von ihr fortgeführt, bis sie infolge der Berührung mit kälteren Luftregionen eine Abkühlung erfahren. Hat die letztere einen gewissen Grad erreicht, so verdichtet sich der Wasser- dunst und wird unserem Auge als Nebel, Wolke u. s. w. sichtbar, bis er unter gewissen Umständen als Tan, Regen, Schnee, Hagel:c. wieder zur Erde gelangt. Die Eigenschaft der Luft, das zumal

4. Erdkunde - S. 14

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 14 — Die „große Salzflut", der Weltocean, ist ein Ganzes, um- schließt aber in den unregelmäßigsten Grenzen die zahlreichen großen und kleinen Teile des Festlandes. Man unterscheidet zunächst drei große zusammenhängende Land- massen oder Kontinente, nämlich: I. Ostfeste der „Alten Welt" •— fast ganz auf der östlichen Halbkugel gelegen, Ii. Kontinent der „Neuen Welt" — auf der westlichen Halbkugel, Iii. Kontinent der „Neuesten Welt" (oder Neuhollaud) im Süden der Osthemisphäre. Hauptsächlich durch diese Erdfesten wird das Weltmeer in fünf große Becken geschieden, die folgende Namen tragen: 1. Großer oder „Stiller" Oeean (zwischen Ostküste der „Alten" und Westküste der „Neuen Welt") — ca. 176 Millionen qkm groß. 2. Atlantischer Oceau (zwischen Westküste der „Alten" und Ost- küste der „Neuen Welt") — ca. 90 Millionen qkm groß. 3. Indischer Oeean (zwischen Südasien, Ostafrika und Nen- Holland) — mit ca. 74 Millionen qkm. 4. Nördliches Eismeer (umschlossen vom nördlichen Polarkreis und dem Norden der „Neuen" und der „Alten Welt") — mit fast 13 Millionen qkm. 5. Südliches Eismeer (innerhalb des südlichen Polarkreises :c.) mit ungefähr 14 Millionen qkm. Der Flächenraum aller Meere zusammengenommen beläuft sich auf ca. 374 000 000 qkm — etwa 6 790 000 j J Meilen. Auch die Festländer der Erde hat man in fünf große Teile, sogenannte „Erdteile", unterschieden. Sie heißen: 1. Asien — mit fast 45 Millionen qkm, ] 2. Afrika — mit fast 30 Millionen qkm, j 3. Europa — mit über 9v2 Millionen qkm, J " e e 4. Amerika — mit 39 Millionen qkm, 5. Australien und Polynesien — mit ca. 9 Millionen qkm. Alle Festländer zusammengenommen bedecken einen Raum von ungefähr 135^/z Millionen qkm — etwa 2 460 000 □ Meilen.

5. Erdkunde - S. 17

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 17 — beigetragen, und für die Bewässerung und den innern Verkehr der Länder sind sie unentbehrlich. Auch das Festland hat seine stehenden Gewässer. Wir heißen sie Landseen. Sie enthalten der Mehrzahl nach „Süßwasser". Je nach der Herkunft des letztern heißen sie Quellseen (ohne sichtbaren Zufluß) oder Flußseen (mit sichtbarem Zu- und Abfluß). Seen ohne Abfluß ueunt man Steppenseen. Seichte Wasseransammlungen in Becken mit durchweichtem, schlammigem :c. Boden heißen Sümpfe. Ströme giebt es anch im Meere. (Man suche auf der Karte die „arktische" und „antarktische" Strömung, den „Äqua- torialstrom" [im Atlantischen Ocecin] mit seinen Verzweigungen [z. B. „Golfstrom"^, die „Humboldtsströmung" im Westen Süd- amerikas n. s. w.) Die meridional gerichteten Meeresströme führen warmes Wasser in kältere Gegenden und umgekehrt kalte Fluten in „gemäßigte" Regionen. Äie Formen der vertikalen Gliederung der Festländer und die betreffenden Benennungen. Das über den Meeresspiegel emporragende Land1 zeigt an seiner Oberfläche bekanntlich ebene und unebene Gestaltungen, größere oder kleinere Flächen, Erhebungen und Einsen hingen der mannigfaltigsten Form. Man nennt diese verschiedenartigen Er- Hebungen und Einsenkungen an der Oberfläche des Festlandes die „vertikale Gliederung" (im Gegensatz zur horizontalen oder Küsten- gliederung). Die vertikale Gliederung ist für das Erdenleben von nicht ge- ringerer Bedeutung als die Küstengliederung. (Namentlich hängen Klima, Quell- und Strombildnngen, der Verkehr im Innern der ' Nur sehr unbedeutende Flächen im Innern der Kontinente liegen tiefer als der Meeresspiegel. Man nennt sie Erdsenken oder Depressionen. Die ausgedehnteste ist die „pontisch-kaspische". Noch tieser liegt das Jordanthal vom See Tiberias bis zum Toten Meere.

6. Erdkunde - S. 18

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 18 — Länder it. s. w. in hohem Grade von den Oberflächengestaltungen der Festländer ab. — Erklärungen!) Je nach der größern oder geringem Erhebung eines Landes über den Meeresspiegel kann man drei Hauptformen der vertikalen Gliederuug unterscheiden: Tiefland, Hochland, Gebirge. Die zwei ersten dieser Formen bieten in der Hauptsache gewöhnlich flach oder doch einförmig gestaltete Oberflächen dar. Sie unterscheiden sich nur durch ihre Verschiedeue Höhe. Was im Durch- schnitt über 300 in Meereshöhe hat, kann man zum Hochlande rechnen. Besonders einförmige und flache Tief- und Hochländer heißen Tief- bezw. Hoch-Ebenen (Plateaus, Tafelländer). Sanfte Bodenerhebungen bilden je nach Umständen Landrücken (z. B. uralifch-baltifcher Landrücken), welliges Hoch- bezw. Tiefland, Hügellaudschafteu u. f. w. Bedeutendere, oft auch steilere Eiuzelerhebuugen heißen Berge. Man unterscheidet an denselben den Fuß, die Abhänge und den Gipfel. Weit ausgedehnte, stark gegliederte und zerklüftete Er- Hebungsmassen von bedeutender Meereshöhe heißt man Gebirge. Dieselben erscheinen oft als eine Summe znsannnengruppierter Berge, die durch größere oder geringere Einsenkungen, durch Thäler und Schluchten aller Art voneinander getrennt sind. Nach ihrer Höhe zerfallen die Gebirge in Hoch-, Mittel- und Vorgebirge. Die Hochgebirge tragen auf ihrem Rücken mehr oder weniger ausgedehnte Schnee- und Eisfelder (Gletscher). Je nachdem die einzelnen Teile des Gebirges linienartig an- geordnet oder gruppen- und massenartig umeinander gelagert siud, unterscheidet mau Ketten- oder Gruppen-(Massen-)Gebirge. (Die Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Kordilleren z. B. sind Kettengebirge.) Diejenige Linie, welche über die höchsten Erhebungen eines Ketten- gebirges hinführt, heißt der Kamm. Derselbe zeigt auf- und nieder- steigende Krümmungen, welche durch Gipfel und durch Eiusatteluugen hervorgerufen werden. Mit dem Kamm fällt in der Regel anch die Wasserscheide zusammen. Ist der Kamm schmal und scharf, so heißt er Grat, ist er breit und flach gerundet, so nennt man ihn Nucken.

7. Erdkunde - S. 20

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 20 — Wir haben aber (S. 7 u. 8) bereits vernommen, daß die Ver- teilnng der Wärme in erster Linie durch den Neigungswinkel bedingt sei, unter welchem die Sonnenstrahlen die ver- schiedenen Gürtel der Erde treffen. Mit Rücksicht hierauf hat man die Erdoberfläche in die bekannten klimatischen Zonen ein- geteilt. Das Klima eines Gebietes ist jedoch nicht nur von der Sonneneinwirkung abhängig und deshalb nicht schon durch die geo- graphische (oder Zonen-) Lage bestimmt, sondern es hängt noch von einer Reihe anderer Umstände ab. Von bedeutendem Einflüsse auf das Klima sind namentlich die Verhältnisse der vertikalen und horizontalen Gliederung. Überall auf der Erdoberfläche nimmt mit zunehmender Erhebung über den Meeresspiegel die Wärme ab. Infolgedessen gewahrt man beim Besteigen hoher Gebirge die gleiche Abnahme der Luftwärme, die sich beim Vordringen nach den polarischen Regionen geltend macht. Höher gelegene Gebirgslandschaften der gemäßigten, ja selbst wärmerer Zonen können daher ein Klima haben, welches demjenigen polarischer Tiefländer gleichkommt. Schon in unsern geographischen Breiten finden wir bereits in einer Höhe von durchschnittlich ca. 2600 m („Schneegrenze") eine so niedrige Temperatur, daß da oben die Niederschläge mir in fester Form (Schnee, Firn :c.) erfolgen. Die oft weithin mit Schnee und Eis bedeckten Höhen aus- gedehnter Gebirge und Hochländer sind aber nicht nur für sich kalte Regionen, sondern sie beeinflussen auch das Klima an- grenzender Länder, indem sie deren Temperatur herabdrücken. Auch die Niederschlags- und Bewässerungsverhältnisse sind in hohem Grade abhängig von den Gebirgs- :c. Erhebungen. Diese wirken nämlich abkühlend auf die Wolken und veranlassen dadurch die reichlichsten Niederschläge. So sammeln die Gebirge in ihren Quellen und Schneefeldern reiche Wasservorräte, um sie allmählich und in zweckmäßiger Verteilung den Ebenen zuzusenden. Groß ist auch der Einfluß der horizontalen Gliederung und der Meere auf die klimatischen Verhältnisse der Länder. Erfahrung

8. Erdkunde - S. 24

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 24 — 3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide- zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen Hautfarbe. 4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau- kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord- amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über. 5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre Haare sind meist straff und lang. Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni- sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor- herrschend geworden sind. Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.) Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer- afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt- schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden. Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen- geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden. Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem Teile der hinterindischen Halbinsel.

9. Erdkunde - S. 25

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 25 — Der englische Forscher Richard hat zu den fünf Blumenbachschen Rassen noch zwei weitere hinzugefügt: 1. Eine südafrikanische Rasse, die Hotten- totten und Buschmänner umfassend, mit zartem Körperbau, büschelför- miger Verfilzung des Haares, sonst mongolenähnlich. 2. Die Australneger — mit rauchbrauner Farbe und meist büschelförmig angeordneten Haaren. Geistige Verschiedenheiten der Völker. Die Hauptsprachstämme. Die Hanptreligionen. Die verschiedenen Kulturstufen und Staatsformen. Tiefer greifend als die körperlichen Verschiedenheiten der Erd- bewohner sind die geistigen, die sich in Sprache, Religion, Kultur- stand und Staatsform kundgeben. Erst in unserer Zeit ist es gelungen, die vielen Hunderte der- schiedener Sprachen auf einige wenige Sprachstämme znrückznführeu. Die wichtigsten der letztern sind: 1. Der indo-europäische Sprach stamm (oder derjenige der kaukasischen Rasse). Er umfaßt weit über 1/d der Menschheit. Fast alle europäischen Sprachen sind Zweige dieses Stammes, so die germanischen, romanischen, slavischen Sprachen. (Die Nationen dieser Sprachzweige!) 2. Der oft asiatische oder mongolische Sprach stamm. Über seine Verbreitung belehrt uns im allgemeinen schon der Name. 3. Der amerikanische, 4. der malayische, 5. der afri- kanische Sprachstamm u. s. w. Im großen Ganzen kann man sagen, daß Sprachstämme und Rassen ungefähr zusammenfallen. Doch ist dies im einzelnen nicht immer der Fall. Wie ans verschiedene Sprachen, so verteilt sich das Menschen- geschlecht auch auf verschiedene Religionen. Mehr als die Hälfte aller Menschen ist noch der Vielgötterei (—Polytheismus) oder dem Heidentum ergeben. Die niedrigsten Formen desselben sind der Fetisch dien st, welcher die Verehrung der gewöhnlichsten Dinge fordert, und der Schamanismus, die Religion der Zauberei. Viel höher stehen der Brahmaismus (das verbreitetste Bekenntnis Vorderindiens) und der Buddhismus (Hinterindiens. Chinas und Japans). Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausgabe. 2. Aufl. 2

10. Erdkunde - S. 26

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 26 — Die kleinere Hälfte der Menschheit verteilt sich auf die ver- schiedenen monotheistischen Religionen (— Religionen zur Verehrung eines Gottes). Es bekennen sich zum Christentum über 530 Millionen Menschen, zum Mohammedanismus oder Islam gegen 170 Millionen, zum Judentum kaum 10 Millionen. Von den Christen entfallen auf das römisch-katholische Bekenntnis . ca. 254 Millionen, auf den Protestantismus.....„ 165 auf die griechische nicht unierte Kirche . „ 106 Der Mohammedanismus hat sich von seiner Heimat (Arabien) über Nord- und Mittelafrika, die asiatische und europäische Türkei, über Persien und Indien verbreitet, ist aber (mit Ausnahme Ära- biens) in keinem Lande die alleinherrschende Religion geblieben. Das Christentum ist in Europa die beinahe ausschließlich herrschende Religion. Durch katholische, später auch durch protestan- tische Missionen wurde es nach den andern Erdteilen verpflanzt. Die Juden sind über die ganze Erde zerstreut. Die meisten leben in Europa — vornehmlich in Rußland (Polen) und Österreich. Jenach dem Bildungsgrade, derhauptbeschäftiguug und derlebens- weise der Menschen unterscheidet man gewissekulturstufen der Menschheit. Am niedrigsten stehen in dieser Hinsicht die Jäger- und Fischer- Völker (wie Eskimos und Pescherähs). Sie leben eigentlich ohne Besitztum. Ihnen zunächst stehen die Wandervölker (Nomaden), deren Eigentum in gezähmten Tieren besteht (Lappen, Beduinen, dann die Bevölkerung von Centralasien, Nordsibirien u. s. w.). Die Nomaden entbehren fester Wohnsitze, treiben hauptsächlich Viehzucht und ziehen mit ihren Herden zu jeder Jahreszeit der besten Weide nach. Die höchste Kulturstufe konnten nur ansässige Völker ersteigen, die sich ein Eigentum erworben und ein Heim gegründet hatten. Sie verbanden mit der Beschäftigung der Naturvölker Ackerbau, Vieh- zucht, Gewerbthätigkeit und Handel. Endlich entwickelte sich bei ihnen auch die Kunst, die zu den notwendigen und nützlichen Schöpfungen des Kulturlebens noch das Schöne und Erhabene hinzu-
   bis 10 von 8491 weiter»  »»
8491 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8491 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 83
1 419
2 180
3 114
4 833
5 352
6 232
7 489
8 131
9 267
10 1644
11 679
12 370
13 47
14 591
15 70
16 178
17 285
18 198
19 74
20 441
21 194
22 340
23 448
24 172
25 399
26 396
27 363
28 297
29 157
30 64
31 572
32 86
33 137
34 607
35 135
36 164
37 2225
38 212
39 221
40 207
41 292
42 438
43 396
44 223
45 1845
46 426
47 63
48 308
49 423

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 248
1 890
2 334
3 545
4 303
5 167
6 77
7 218
8 491
9 579
10 36
11 115
12 114
13 239
14 517
15 231
16 821
17 2586
18 97
19 126
20 426
21 329
22 176
23 573
24 64
25 372
26 361
27 133
28 202
29 155
30 90
31 356
32 74
33 190
34 160
35 675
36 188
37 102
38 64
39 270
40 66
41 587
42 133
43 807
44 88
45 602
46 121
47 267
48 246
49 121
50 362
51 93
52 667
53 69
54 126
55 522
56 479
57 25
58 202
59 212
60 144
61 240
62 152
63 306
64 271
65 363
66 122
67 284
68 503
69 212
70 233
71 332
72 216
73 165
74 367
75 170
76 299
77 1050
78 176
79 93
80 149
81 180
82 275
83 342
84 88
85 147
86 260
87 202
88 237
89 361
90 161
91 171
92 2845
93 174
94 430
95 358
96 341
97 262
98 1680
99 126

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 231
1 31
2 74
3 56
4 100
5 163
6 205
7 149
8 60
9 168
10 131
11 75
12 126
13 73
14 55
15 272
16 358
17 32
18 50
19 258
20 61
21 51
22 178
23 30
24 129
25 78
26 128
27 239
28 52
29 125
30 112
31 105
32 94
33 927
34 144
35 22
36 48
37 216
38 34
39 227
40 168
41 360
42 66
43 126
44 50
45 120
46 34
47 156
48 190
49 154
50 111
51 396
52 112
53 103
54 304
55 110
56 50
57 36
58 171
59 802
60 58
61 34
62 294
63 123
64 124
65 69
66 19
67 92
68 169
69 4
70 38
71 121
72 78
73 310
74 181
75 173
76 82
77 229
78 179
79 107
80 244
81 1644
82 78
83 158
84 22
85 303
86 78
87 129
88 227
89 78
90 112
91 233
92 48
93 73
94 14
95 45
96 105
97 119
98 194
99 65
100 654
101 39
102 223
103 312
104 96
105 65
106 60
107 55
108 148
109 255
110 79
111 75
112 138
113 61
114 51
115 135
116 82
117 32
118 159
119 193
120 121
121 165
122 75
123 94
124 90
125 71
126 120
127 698
128 178
129 124
130 18
131 399
132 170
133 119
134 201
135 22
136 1622
137 22
138 144
139 174
140 203
141 29
142 174
143 225
144 60
145 215
146 181
147 47
148 296
149 48
150 107
151 54
152 160
153 100
154 52
155 147
156 168
157 40
158 176
159 212
160 109
161 37
162 201
163 176
164 128
165 109
166 283
167 86
168 40
169 87
170 31
171 185
172 422
173 660
174 43
175 737
176 199
177 1081
178 80
179 360
180 101
181 145
182 903
183 775
184 170
185 34
186 139
187 179
188 184
189 273
190 24
191 205
192 197
193 329
194 142
195 70
196 161
197 221
198 68
199 93